Leopold Prinz von Bayern und Dieter Quester verbindet eine jahrzehntelange enge Freundschaft, die weit über die gemeinsame Leidenschaft für den Rennsport hinausgeht. Beim Red Bull Ring Classics nahmen sie sich Zeit für ein ausführliches Gespräch. Eigentlich hätte auch Hans-Joachim Stuck dabei sein sollen, der musste allerdings seine Teilnahme an der Veranstaltung kurzfristig absagen. So wurde es also ein Interview mit zwei Dritteln des legendären Trios.
AUTOMOBILSPORT: Meine Herren, können Sie sich daran erinnern, wann Sie sich das erste Mal begegnet sind?
Von Bayern: Das muss irgendwann Anfang der 70er Jahre gewesen sein. Ich war damals noch relativ neu im Motorsport, Dieter ist ja wesentlich älter als ich, der war damals schon ein Hero.
Quester: Ja, ich bin früher gefahren als der Poldi. In den 70ern habe ich in Hockenheim gewonnen mit der Formel 2, das war dieses Rennen gegen Regazzoni. Irgendwo haben wir uns da getroffen und haben gemerkt, dass die Chemie zwischen uns passt. Und irgendwann in den darauffolgenden Jahren ist dann auch der Strietzel dazugekommen. Daher ist dieser Begriff des Trio infernale entstanden, und der hat wirklich Berechtigung. Das, was wir damals gemacht haben, kann man heute nicht mehr bringen, denn dann bist du sofort verhaftet. Aber ich muss dazusagen: Der professionelle Aspekt wurde nie übersehen. Hier gab es den Rennsport, dort gab es den Spaß. Da gab es, zumindest für mich, eine ganz klare Trennlinie, da war das Profidenken vorrangig.
Von Bayern: Also, wenn man den Helm aufgezogen hat, dann war es vorbei mit der Freundschaft! Das Schöne an der Geschichte von uns beiden oder uns dreien ist, dass wir so lange auch außerhalb des Rennsports die Freundschaft gepflegt haben.
AUTOMOBILSPORT: Das heißt, Sie treffen sich auch privat öfters? Wo am liebsten? Oder wechselt das?
Quester: Na gut, da muss man ehrlich sagen, Zusammenkünfte gibt es eher selten. Mit Strietzel habe ich sehr oft telefoniert, und Poldi und ich telefonieren auch hin und wieder. Es tut mir heute schon irgendwie leid, dass man sich relativ selten die Hand schüttelt.
Von Bayern: Aber wir sind ja noch viel beschäftigt!
Quester: Ja klar, natürlich. Und wir sind ja noch jung, das kann alles noch kommen. Wir haben ja noch mindestens 30 Jahre Zeit …
AUTOMOBILSPORT: Wenn wir Sie nach Ihrer Lieblingsanekdote aus dem Rennsport fragen, was sagen Sie dann?
Von Bayern: Wie alt sind denn eigentlich die Leser?
AUTOMOBILSPORT: Die sind alle erwachsen, die können schon was ab …
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von René de Boer
Fotos: McKlein, René de Boer, DTM History, Kräling, BMW